Heinrich

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Heinrich Haverland (*01.11.1806 +20.01.1894) verheiratet mit Louisa Bewer (*11.02.1811 +19.12.1902), Städtischer Landwirt und Bäcker

Heinrich Haverland schrieb über sein Leben:

An den 1ten November 1806 bin ich geboren, wo die ersten Franzosen nach Soest gekommen und alles in Angst u. Schreken gewesen ist, meine Eltern haben leider nicht in glücklicher Ehe gelebt, den mein Vater hatte sich einem bösem Trunk ergeben, wovon ihn meine Mutter zurückhalten wolte, u ist dan oft vom Vater schreklich mißhandelt worden das sie einander das Leben verkürzten, den meine Mutter ist nur 38 Jahr alt geworden, sie war sehr sparsam u fleißig sie wolte gern vorwärts weil unser vier Kinder waren, doch das rührte das rührte den Vater nicht, ich hatte schrekliche Auftrite erleben müssen das die Mutter oft des Nachts nicht ins Bett gekommen u. dadurch am Nervenfiber gestorben, ich glaube das dies einfluß auf mein Gemüth gehabt. Darnach kam Vaters Schwester zu uns die Haushaltung zu führen, doch nicht von dauer den der Vater verfil immer mer in den Bösen Trunk und wir würden sicher ganz verarmt wenn nicht Vater schon 1 1/2  Jahr nach Muters tode gestorben wäre an der galopirende Schwinsucht, meine Geschwister waren noch zu jung um den verlust der Eltern zu fühlen doch ich war schon beinahe 12 Jahr alt(s) ich vom Vormund und Tante hörte wir Kinder müßten ins Weisenhaus den vermögen war bitter wenig, doch als die Noth am größten war Gott am nächsten unser Vaters Brudersohn der schon früher bei unseren Eltern als Gehülfe war kamals schwerverwundeter aus den Befreiungs Krige und erbot sich unser Geschäft mit und Kindern bis  zu meiner Großjährigkeit zu übernemen u. auch bei Gericht genemigt wurde, doch waren wir noch in schlimmer Lage den den dem Vetter sein Fuß war noch lange nicht geheilt, ob schon ihm die Kugel entfernt war und zugeheilt brach die Wunde alle 4 oder 5 Wochen wider offen mit großen Schmerzen deshalb muß er das Geschäft durch Gehülfe betreiben lassen was das Geschäft nicht abwarf, im ganzen hat er 5 Jahre daran Laborirt dadurch wurde unser Vetter seine Uebernemung leid und wolte seine Verflichtung los doch das Gericht wolte hiervon nicht wissen. Doch weil er Invalit war und Versorgungs Berechtigt bemüthe er sich um einen Posten und wurde Brennereiaufseher in Erwite und schickte uns einen Gesellen, die alte Tante Vatersschwester verliß uns auch dafür schickte unser Vormund eine Frau als Haushälterin die so sehr den Brantwein ergeben war, ihre enschuldigung war für die Gänse nicht gebrant und wie wir das erst wußen den war die  Entschuldigung sie hätte sich so ärgern müßen, unser Vetter in Erwitte konte auch nicht wie er versprochen von seinem Gehalt für unsern Gehülfen den Lohn nicht geben, und bei aller Sparsamkeit u Dürftigerlebensarth, konten wir die Zinsen am Waisenhaus u sonstigen Abgaben nicht Bezahlen, das war eine schlimme Zeit für uns, ich habe oft bei unseren Vormund u. bei unseren Nachbarn einige Thaler Leihen müßen wen unser Gehülf eine kleinigkeit zum Geschäft gekauft hatte, in dieser Zeit hatte sich unser Vetter um einen Posten bemüth hier an der Mahl u Schlachtsteuer, frlich nur der gering Posten 12 1/2 Thaler Monatlich und mussten darum die Weisbrod Bäkerrei aufgegeben doch besserte sich unsere Lage, den die Haushalterin wurde Entlassen den meine älteste Schwester konte jetzt schon notdürftig Essenkochen u auch der Geselle, doch nach ein par Jahre wurde hir die Axise aufgehoben u. unser Vetter wurde nach Dortmund versetzt, wir mussten wieder Gesellen annemen bis in Dortmund die Axise auch aufhörte, nach dieser Zeit Heiratete mein Veter unsere Muttersschwester nun wurde meine älteste Schwester nach Arnsberg vermitet und ..... sich auch nachher Verheiratete mein Bruder war nun auch schon konvyrmirt und bei einem Bäker in die Lehre getan, ich selbst war nicht gut zu missen bis mein Bruder die Lehre aus hatte, darnach kam ich bei Herm Schürhof als Gesell das ich aber nicht lange aushilt den ich verfil in schweres Nerfenviber so das keiner an meinem Aufkommen geglaubt hat, nach der Zeit bin ich nicht wider von Haus gekommen, und wen ich auch gern wolte so wurde ich ausgelacht, von meiner Schwächlichkeit, doch weil wir alle Arbeiten konten und fleißig waren so so besserte sich unser Geschäft das sich unser Vetter und Tante was Verübrigen konnten, unser Vetter u Tante bliben auch noch nach meiner Großjährigkeit denn sie bestanden darauf ich solte erst eine Frau haben, den von einer Magt wie ich vorhatte wolten sie nichts wissen, deshalb sind sie bei uns gebliben bis ich im Dreizigsten Jahr war als ich mit meiner Frau getraut wurde und war auch noch früh genug, der Herr hat alles recht gemacht und alles alles wol bedacht gebt unsern Gott die Ehre, Heinrich Haverland d 28 Juli 1887. 

 

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